Der TuS Mayen Fußballverein e.V. ist ein  eigenständiger Verein im Vereinsverbund des Gesamtverein TuS Mayene.V., mit derzeit rund 560 Mitgliedern. Der Gesamtverein zählt rund 3.000 Mitglieder und ist einer der ältesten und mitgliederstärksten Vereine im Sportbund Rheinland.

Geschichte:
Am 23.09.1886 gründeten 25 Männer im Gasthaus Colmie, dem späteren Sterngarten, den Turnverein Mayen. Schon früh beschränkte sich das Angebot des Turnverein auch auf andere Sportarten. In den Jahre 1910 und 1911 errichtete man im Nettetal den TuS Platz. Viele Mitglieder des ersten Mayener Fußballclubs „Germania“ sowie die „Weiersbacher“ wechseln im Verlauf zum TV Mayen. Fußball wurde in den Übungsplan aufgenommen und die Fußballabteilung gegründet.
Nach dem 1. Weltkrieg, der vielen Mitgliedern das Leben kostete, wurde ab 1918 auch in Mayen wieder Fußball gespielt. Durch die neue Einführung von DFB Statuten wurde 1921 die erste Jugendmannschaft gegründet, die sofort die Junioren 1a Bezirksmeisterschaft gewinnen konnte. Ein Jahr später wird die 1. Mannschaft Kreismeister und steigt in die Bezirksliga auf. In den 1930er Jahren kratzt der TuS am Aufstieg in die Gauliga. Im entscheidenden Spiel gegen TuS Neuendorf gibt es leider eine Niederlage. 1939 kommt es aus politischen Gründen zu der Zwangsfusion mit dem SV Rheinland Mayen. Eine Verfügung des Landrat macht aus dem Verein den TuS Mayen 1886/1914 e.V. m Oktober 1945 erlaubte die französischen Militärregierung den, durch den zweiten Weltkrieg, stillgelegten Verein wieder ins Leben zu rufen. Aufgrund des Verbots des Namens "Turn- und Sportverein" zunächst als "Tennis- und Sportverein", danach vorübergehend als "1. Sport-Club Mayen 1886/1914" und schließlich wieder als "TuS".
In den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts wuchs der TuS allmählich zu einem der führenden Vereine des Fußballverband Rheinland heran. 1963 stieg der TuS erstmals in die neu gegründete Rheinlandliga auf, stieg 1969 wieder ab. Dazwischen wurde man 1966 erstmals Rheinlandpokalsieger. 1973 stieg man wiederum in die Rheinlandliga auf. Es folgten großartige sportliche Jahre und zwei weitere Pokalsiege (1974 und 1976). Dreimal hintereinander konnte man sich für den DFB Pokal qualifizieren, hatte aber immer Pech bei der Auslosung, da man stets auswärts antreten musste. 1974 unterlag man Rapide Wedding (0:3). 1975 gegen die Sportfreunde Schwäbisch-Hall (1:5) und 1976 ging es wieder nach Berlin, diesmal zog man bei Hertha Zehlendorf mit 0:1 nur knapp den kürzeren. Dennoch waren diese Pokalspiele für Spieler, Trainer, Vorstand und die mit einigen Bussen anreisenden Mayener Schlachtenbummler - insbesondere in Berlin - ein großes Erlebnis.

1980 stieg der TuS erstmals in die neu geschaffene Amateur Oberliga Südwest auf. Damals praktisch die 3. Liga, Es folgten Abstiege und Aufstiege. 1989 und 1994 konnte man als Rheinlandmeister wieder in die Oberliga aufsteigen, 1999 ging es wieder hoch in  die Oberliga um gleich wieder abzusteigen. 2001 feierte man den fünften und bislang letzten Rheinlandmeister-Titel.

Von 2001 bis 2010 blieb man ein ganzes Jahrzehnt in der Oberliga Südwest, die zwischenzeitlich durch Reformen (Einführung der Regionalligen) nur noch viertklassig war. Besonders erfolgreich war die Saison 2002/03 als man fast zwei Monate lang die Tabelle der Oberliga Südwest anführte und am Ende Tabellensechster wurde.
2004 errang man zum vierten und bis heute letzten Mal den Rheinlandpokal. In einem spannenden Spiel bezwang man die SG Betzdorf 3:0 im Elfmeterschießen, nach 120 Minuten hatte es 1:1 gestanden. TuS Keeper Markus Dehe entschärfte gleich drei Strafstöße der Betzdorfer.

Durch diesen Sieg, gleichbedeutend mit der 1. Runde im DFB Pokal, zog man mit dem VfB Stuttgart das große Los. Der VfB mit Trainer Matthias Sammer war 2004 eine ganz große Nummer in der Bundesliga. Spieler wie Philipp Lahm, Kevin Kuranyi, Cacau, Markus Babbel, Alexander Hleb, Mario Gomez, Horst Heldt, Fernando Meira oder Timo Hildebrandt spielten damals für die Schwaben, die vor der Rekordkulisse von 6.500 Zuschauern im restlos ausverkauften und durch mobile Tribünen vergrößerten Nettetalstadion mit 6:0 gewannen. Unter den Zuschauern der damalige DFB Präsident Dr. Theo Zwanziger und Ministerpräsident Kurt Beck.

Nachdem sich der TuS unter Trainer Stefan Ruthenbeck trotz kleinem Etat und stets jüngster Mannschaft immer in der Liga halten konnte, war 2010 der Abstieg unvermeidlich. Dennoch kam es einige Spieltage vor Rundenende zu einer Szene, die bis heute in Mayen für Gesprächsstoff sorgt. Beim Spiel gegen Waldalgesheim markierte TuS Stürmer Jan Rieder kurz vor Schluss die 3:2 Führung. So weit so gut. Allerdings war vorher der Ball aufgrund einer Verletzungsunterbrechung ins Aus befördert worden. Der Waldalgesheimer Spieler wollte den Ball zurück zu seinem Torwart spielen, als TuS-Stürmer Jan Rieder dazwischen spritzte, den verdutzen Torwart umkurvte und zum 3:2 vollstreckte. Nach einigen Tumulten wies Ruthenbeck seine Männer an, den Ausgleich zuzulassen. Tatsächlich erzielte Waldalgesheim wenig später den Ausgleich. Es waren am Ende diese beiden Punkte die dem TuS zum Klassenerhalt fehlten. Ein Fairplay, das dem TuS teuer zu stehen kam. Der Abstieg in die Rheinlandliga war ein tiefer Einschnitt, der dem TuS zehntausende Euro kostete, da viele Sponsorenverträge an die Ligazugehörigkeit verknüpft waren.

2012 hatte der TuS noch einmal die Möglichkeit an die großen Fleischtöpfe zu kommen. Im Finale des Rheinlandpokals unterlag man allerdings dem klassenhöheren SV Roßbach/Verscheid in Emmelshausen mit 0:2. Zuvor bezwang man im Halbfinale den Regionalligisten Eintracht Trier in einem packenden Spiel mit 3:2.


In der mittlerweile sechstklassigen Rheinlandliga konnten wieder einige erfolgreiche Saisons absolviert werden: In den Saisons 15/16, 16/17 sowie 17/18 wurde man Vierter, in der Saison 18/19 sogar Dritter. und der Aufstieg nur knapp verfehlt Es folgte jedoch ein langsamer Abstieg in die unteren Tabellenregionen, worauf der Abstieg in der Saison 22/23 in die Bezirksliga folgte. Aufgrund von 4 Absteigern aus der Oberliga in die Rheinlandliga, musste auch der TuS als Tabellenvierzehnter absteigen. Noch nie zuvor gab es einen Absteiger mit mehr als 40 Punkten in der Rheinlandliga. Nach genau 50 Jahren als Rheinlandligist bzw. Oberligist musste der bittere Gang in die Bezirksliga Mitte angetreten werden. Seit der Saison 23/24 übernimmt das Trainerteam Marc Steil und Mirco Panzetta die Geschicke an der Seitenlinie.
In der ewigen Tabelle der Oberliga Südwest steht der TuS an 20. Stelle. In zwanzig Spielzeiten Oberliga (686 Spiele) errang man 703 Punkte bei einem Torverhältnis von 859:1.272 Tore. Insbesondere in den 80er und 90er Jahren zog der TuS die Massen in Scharen an. Spiele gegen Eintracht Trier, FSV Salmrohr, TuS Koblenz, Mainz 05 oder dem 1. FC Saarbrücken lockten regelmäßig vierstellige Zuschauerzahlen ins Nettetalstadion. Spieler wie Jürgen Klopp, Miroslav Klose oder Jay Jay Okocha spielten im Nettetal auf.
 
Ehemalige Spieler und Trainer:

Im Laufe der Jahrzehnte brachte der TuS etliche hochklassige Spieler hervor.
Als ersten und erfolgreichsten muss man natürlich Winfried (Winni) Schäfer (u.a. Bor. Mönchengladbach, Kickers Offenbach) nennen. 403 Spiele in der Bundesliga stehen zu Buche. Auch Manfred Mannebach (St. Pauli), Horst Feilzer (1984 Pokalsieger mit Bayer Uerdingen) oder Arno Glesius (KSC) schnupperten Bundesligaluft.
Derzeit ist es Stefan Bell der aus der Jugend des TuS Mayen nach Mainz wechselte und dort unter Thomas Tuchel Deutscher U19-Meister wurde. Bell kommt derzeit auf 186 Bundesligaspiele, war Mannschaftskapitän in Mainz und hatte insgesamt 13 Einsätze bei der Jugendnationalmannschaft.

Auch als erfolgreiche Trainerschmiede kann sich der TuS rühmen.
Aktuelle oder ehemalige Trainer, die vor ihrer Karriere auf der Trainerbank sich ihre ersten Sporen als TuS Spieler verdienten.  Bekanntester natürlich auch hier Winni Schäfer (KSC, Stuttgart, Nationaltrainer Kamerun, Jamaika oder Thailand).
Als Vereinstrainer konnte auch Reinhard Saftig über lange Zeit große Vereine wie Bayern München, Borussia Dortmund, Hannover 96, VfL Bochum oder Mainz 05 trainieren.
Stefan Ruthenbeck, gut zehn Jahre Spieler und Trainer des TuS Mayen, ist derzeit erfolgreicher U19 Trainer des 1. FC Köln. In der Domstadt trainierte er bereits die 1. Mannschaft in der Bundesliga, war auch in Aalen und bei der SpVgg Greuther Fürth in der 2. Bundesliga an der Linie.

Bis in die Premier League schaffte es Jan Siewert. Der Rheinlandpokalsieger von 2004 wurde nach seiner Tätigkeit als Verbandstrainer des FV Rheinland im Ruhrgebiet aktiv (RW Essen, Bundesliga U19 und Co-Trainer VfL Bochum, U23 Bor. Dortmund) bevor ihn der Premier League Club Huddersfield verpflichtete, er dort auf David Wagner folgte. Den Abstieg konnte der Mayener Jung freilich nicht mehr verhindern. Mittlerweile ist Siewert Chef des NLZ von Mainz 05. Im Januar 2021 kehrte er für ein Spiel als Trainer auf die große Bühne zurück. Seine Mannschaft unterlag jedoch Triplesieger Bayern München 2:5.

Thomas Klasen, Sohn des langjährigen TuS-Spieler und Trainer Erich Klasen, trainiert derzeit die 2. Mannschaft des 1.FC Köln, vorher coachte er den luxemburgischen Erstligisten Fola.

Eine beeindruckende Funktionärskarriere machte Marcus "Max" Jung. Der ehemalige Kapitän der Oberligamannschaft kam als Sportjournalist für SKY/PREMIERE in die Bundesligaszene. Nach dem Posten als Sportdirektor beim VfB Stuttgart ist Jung inzwischen bei Hertha BSC Berlin Direktor für Medien.

Sportstätte:
Die Heimstätte des TuS Mayen ist der Sportpark im Nettetal. Das 1973 erbaute und 2003 sowie 2020 sanierte Nettetalstadion (Rasenplatz) fasst zirka 5.000 Zuschauer. In den letzten Jahren spielten die Schwarz-Weißen aber hauptsächlich auf dem benachbarten Kunstrasenplatz, dem ehemaligen TuS-Platz. Dieser hat ein Fassungsvermögen von rund 2.000 Stehplätzen.

Erfolge:
Rheinlandmeister (5): 1980, 1984, 1989, 1999 und 2001 (Rekordaufsteiger der Oberliga Südwest)
Pokalsiege (4): 1966, 1974, 1976 und 2004
Teilnahme am DFB Pokal (4): 1974, 1975, 1976 und 2004